Von der Angst getrieben: Warum schnelle Entscheidungen in der Jobsuche nicht immer die besten sind

Vielleicht hast du gerade deinen Job verloren. Oder du stehst kurz davor. Und alles in dir schreit:

"Ich brauche jetzt so schnell wie möglich was neues!"

Dann ist dieser Artikel heute ganz genau für dich.

Angst ist verständlich. Angst ist an den richtigen Stellen auch sehr wichtig. Doch Angst ist auch ein verdammt schlechter Ratgeber.

Lass mich das an einem alten Cartoon erklären, den ich mal als Jugendlicher gesehen habe:

Ein Mann schleppt sich durch die Wüste. Die Sonne brennt unbarmherzig auf ihn nieder. Er taumelt langsam vor sich hin und stammelt immer wieder: "Wasser! Wasser!"

Und dann – er kann sein Glück kaum fassen – findet er mitten in der Wüste tatsächlich eine Flasche voller Wasser.

Er hebt sie auf, öffnet sie und nimmt einen kräftigen Schluck.

Doch sofort spuckt er das Wasser wieder aus, wirft die Flasche we, taumelt weiter und sagt: Mit Sprudel! Mit Sprudel!

Zeit für einen Realitäts-Check

Die Jobsuche kann sich wie eine Reise durch eine unendliche Wüste anfühlen. Wir fühlen uns verloren, erschöpft und haben Angst, dass wir nie wieder eine Oase erreichen werden.

Dann sind wir so verzweifelt, dass wir das Erste nehmen, was uns angeboten wird - ohne darüber nachzudenken, ob es das ist, was wir wirklich wollen oder brauchen.

Doch in dem Moment, wo der lang ersehnte Vertrag in Greifweite ist, löst sich die Angst auf und das Gehirn schaltet wieder ein. Und plötzlich kommen all die Bedenken hoch, die wir vor lauter Stress ausgeblendet haben.

Von meinen Kunden höre ich an diesem Punkt regelmäßig Sätze wie:

"Ach Mist, ich hab viel zu wenig Gehalt gefordert. Wie kann ich das jetzt noch ändern?"

"Eigentlich würde ich gerne erst mal zwei Monate Pause machen. Wie kann ich der Firma sagen, dass ich erst später anfangen will?"

"Ich habe doch im Juli schon einen langen Urlaub gebucht, mitten in der Probezeit. Wie kann ich das noch nachträglich mit denen abmachen?"

Und die Antwort lautet in allen Fällen: kaum bis gar nicht.

Die Gefahren der Angst

Wenn wir uns von Angst und Verzweiflung leiten lassen, Vergessen wir Dinge, die ebenfalls wichtig sind. Wir gehen faule Kompromisse ein. Und wir schaffen uns neue Probleme, die überhaupt nicht nötig wären.

Ganz egal, unter welchem Druck du auch gerade stehst: einen Moment innezuhalten, wird dir das Leben enorm erleichtern. Beantworte dir selbst die wichtigsten Fragen:

  • Was hat mich am alten Job gestört?
  • Was erhoffe ich mir von einem neuen Job?
  • Wie kann ich gezielt nach Firmen suchen, die genau mich wollen.
  • Ab wann möchte ich wieder arbeiten?
  • Welches Gehalt brauche ich?

Sei dabei so konkret wie möglich. Je spezifischer und ehrlicher du in den Antworten bist, desto schöner wird es in deinem nächsten Job werden. Du eine klare Vorstellung davon bekommst, was du eigentlich suchst.

Angst wird kleiner, je genauer man hinguckt

Genauso wichtig ist es, auch den gefühlten Druck genau unter die Lupe zu nehmen:

  • Was passiert, wenn ich bis in drei Monaten keinen neuen Job finde?
  • Was passiert, wenn ich bis in sechs Monaten keinen neuen Job finde?
  • Welches Geld steht mir in dieser Zeit zur Verfügung?
  • Worauf bin ich bereit, vorübergehend zu verzichten?
  • Wie viel Geld brauche ich wirklich?

Oft wirst du überrascht feststellen, dass die Situation überhaupt nicht so dramatisch ist, wie du gedacht hast. Ja, im schlimmsten Fall wirst du für einige Wochen ein paar Abstriche machen müssen.

Doch der soziale Absturz mit Schlafplatz unter der Brücke… der ist dann doch gar nicht unausweichlich, wie du dir ausgemalt hast.

Unterstützung auf dem Weg

Ich erlebe es immer wieder, dass Menschen in ihrer Verzweiflung und Angst sagen: "Ich will einfach nur irgendeinen Job, alles andere ist egal!" Doch hier ist der Punkt, an dem ich ins Spiel komme:

Als Bewerbungs- und Karriere-Coach stehe ich dir zur Seite, um genau diese Bestandsaufnahme zu machen. Gemeinsam bringen wir Ruhe in den Prozess, schätzen realistisch ab, wie lange deine Jobsuche dauern wird und entwickeln eine klare Strategie für deinen weiteren Weg.

Das dauert gar nicht lange. Doch es wird deine Ängste verringern, deine Zuversicht stärken und vor allem verhindern, dass du dir zusätzliche Probleme auflädst.

Ich bin nicht nur für deine Bewerbung da, sondern auch für dich.

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